Zwischen skin hunger und leiblicher Vulnerabilität Phänomenologische Annäherungen an die Erfahrung von Berührungsentzug
Hauptsächlicher Artikelinhalt
Abstract
In diesem Beitrag wird der coronabedingte Berührungsentzug und der dadurch entstandene skin hunger aus phänomenologischer Perspektive beleuchtet. Dabei wird zunächst die Leiblichkeit des Subjektes thematisiert und erläutert, dass zwischen Leiblichkeit und Berührung ein gegenseitiges Konstitutionsverhältnis besteht. Darauf aufbauend, wird die Haut als Medium der Berührbarkeit und zugleich ihre identitätsstiftende Bedeutung vorgestellt. Die Auseinandersetzung mit dem Leib und dem Haut-Ich macht deutlich, dass das Subjekt ständig mit sich selbst, der Welt und potentiell mit seinen Mitmenschen in Berührung steht. Die Zwischenleiblichkeit und die in ihr grundgelegte Möglichkeit zur Fremdberührung, welche stets durch die Haut vermittelt ist, eröffnen ein Verständnis für die Gewichtigkeit der Haut-Nähe und Haut-Berührung für die intersubjektive Kommunikation und für die menschliche Vulnerabilität. Schließlich werden zentrale Gesichtspunkte des permanenten Berührungsentzuges, welcher einen erheblichen Vulnerabilitätsfaktor darstellt, vermittelt.
Artikel-Details
Das Copyright verbleibt ohne Einschränkungen bei den Autor:innen.
Der Inhalt von LIMINA steht unter der Creative Commons Attribution 4.0 International Licence. Mit der Einreichung eines Beitrags stimmen die Autor:innen den Nutzungsbedingungen der CC BY-Lizenz zu.