Prostitution als Anders-Ort der Theologie Feministisch-befreiungstheologische Anmerkungen für eine Theologie der Zukunft
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Abstract
Prostitution wird gesellschaftlich als eine ‚Sphäre des Anderen‘ konstruiert. Personen, die im Sexgewerbe arbeiten, erfahren eine starke gesellschaftliche Marginalisierung. Diese gesellschaftliche Anders-Setzung hat auch eine räumliche Struktur. Prostitution, die hauptsächlich in Städten stattfindet, wird von der Stadtverwaltung auf Sperrbezirke oder Straßenabschnitte konzentriert, die von der großen Mehrheit der Stadtgesellschaft gemieden werden. Dies hat zur Folge, dass die Lebenssituation der Prostituierten aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet – auch aus der Wahrnehmung als Anders-Ort theologischer Erkenntnis. Es gibt kaum Wissen aus erster Hand über das Leben von Prostituierten. Umso wichtiger sind Ergebnisse ethnografischer Studien über Prostitution, die die Erfahrungen von Prostituierten zur Sprache bringen und sichtbar machen. Ausgehend von diesen empirisch erhobenen Erfahrungen reflektiert dieser Beitrag, wie Theologie (und Kirche) selbst zur Marginalisierung von Prostituierten in der Geschichte beigetragen hat und wie sie im Sinne der Reich-Gottes-Verkündigung Jesu, bei der die marginalisierten Prostituierten zu den Erstadressat:innen der Frohen Botschaft gehören, zur Reintegration und Resozialisation beitragen kann. Dabei zeigt sich, dass die queere Theologie von Marcella Althaus-Reid einen unverzichtbaren Beitrag für die theologische Reintegration eines mit Doppelmoral aufgeladenen Anders-Ortes leisten kann.
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