Die Taizé-Gebetsstunde mit Menschen in fortgeschrittener Demenz

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Predrag Bukovec
Franz Josef Zeßner-Spitzenberg

Abstract

Aufbauend auf Erfahrungen in Haus Schwansen, Rieseby, Schleswig-Holstein, wird in der CS Caritas Socialis in Wien III seit 2010 monatlich eine Taizé-Gebetsstunde mit Menschen in fortgeschrittener Demenz und ihren Angehörigen gefeiert. Ziel dieses Beitrages ist es, die dabei gemachten Erfahrungen zu dokumentieren, auszuwerten und zur Diskussion zu stellen.
Der am Beginn stehende Impuls war die Erfahrung, dass die Teilnahme an Gottesdiensten, in denen sprachliche Elemente dominieren, an den Bedürfnissen von Menschen mit fortschreitendem Sprachverlust vorbeigeht. Im niederschwelligen und repetitiven Charakter der Taizé-Musik wurde eine Alternative gefunden. Es werden Erfahrungen beschrieben, die nahe­legen, dass gerade die von Brüdern der Communauté de Taizé mit dem Komponisten Jacques Berthier für das Gebet mit jungen Menschen entwickelte Musik in besonderer Weise auch hochaltrige, von fortgeschrittener Demenz betroffene Menschen in ihrer Sprachlosigkeit und Zurückgezogenheit berührt.
Schließlich geht es auch um das Spannungsfeld, dass liturgische Feiern wesenhaft zweckfrei und keine therapeutischen Veranstaltungen sind, gleichzeitig aber eine wesentlich salutogenetische Dimension haben.

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Zitationsvorschlag
Bukovec, P., & Zeßner-Spitzenberg, F. J. (2024). Die Taizé-Gebetsstunde mit Menschen in fortgeschrittener Demenz. LIMINA - Grazer Theologische Perspektiven, 7(1), 115–131. Abgerufen von https://limina-graz.eu/index.php/limina/article/view/220
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