Belief networks as complex systems
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Abstract
Glaube wurde bereits vielfach aus psychologischer, philosophischer und neurobiologischer Perspektive untersucht. Inzwischen gab es im Bereich der künstlichen Intelligenz beeindruckende Fortschritte, die die metaphorische Bezeichnung des Gehirns als Computer aktuell und relevant erscheinen lassen und Versuche nahelegen, Glaube als kognitiven probabilistischen Prozess darzustellen. Gleichzeitig wurde die Komplexitätsforschung intensiviert, deren Anwendungen von der Medizin bis zum Finanzbereich reichen. Einige AutorInnen stellten bereits Zusammenhänge zwischen der Natur des Glaubens und dem Verhalten komplexer Netzwerke her. Der Ansatz, Glaube als ein komplexes System zu verstehen, dessen wichtigste Funktionen die Bereitstellung eines Weltmodells – einschließlich des Individuums und seiner Umwelt – und die Erstellung von Handlungsrichtlinien darstellen, soll hier weitergeführt werden. Ein solcher systemtheoretischer Zugang ermöglicht es, einige in der Forschung bislang zumeist isoliert betrachtete Eigenschaften von Glaubenssystemen ganzheitlicher zu verstehen. Insbesondere entwirft dieser Zugang einen Rahmen für die Untersuchung so wichtiger Phänomene wie der Glaubensbildung und der Glaubensänderung als emergente und adaptive Prozesse. Der vorliegende Artikel skizziert den Entwurf eines solchen Rahmens.
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