Heritage in a digital world Algorithms, data, and future value generation
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Abstract
Der Beitrag fragt nach dem Wert genuin digitalen Erbes, insbesondere nach dem Einfluss digitaler Daten als Erbobjekte auf Museumspraktiken und Praktiken zur Erhaltung des Erbes. Digitale Technologien sind heutzutage zutiefst in menschliche Kommunikation und Sozialbeziehungen eingebettet. Wenn nun Erbe als Sozialkonstrukt betrachtet wird, das in der Interaktion von Menschen mit Objekten und Orten entsteht, stellt sich die Frage, wie die Algorithmen, die diese menschliche Erfahrung mitgestalten, auch den Wert dieses Erbes beeinflussen. Die Charakteristika der Online-Plattformen, von Webseiten bis zu sozialen Medien, prägen die Art und Weise, wie Erbe in Online-Interaktionen konstruiert, diskutiert und gewertet wird. Der Beitrag untersucht daher zunächst die Wissenskonstruktion über Erbe in der digitalen Welt, indem mit Bezug auf posthumanistische Ansätze das Ineinander menschlicher und technologischer Prozesse, die die Produktion zeitgenössischen Erbes bestimmen, analysiert wird. In einem zweiten Schritt wird eruiert, inwiefern Big Data und die Anwendung von Algorithmen Grenzziehungen im Bereich von Erbkonzepten unsicher machen, etwa die Grenze zwischen Repräsentation und Simulation. Dabei will der Beitrag die Rolle dieser nicht-menschlichen Akteure in der Produktion zeitgenössisches Erbes und seiner Wertzuschreibung hinterfragen. Abschließend werden die Möglichkeiten der Archivierung, Analyse, Erhaltung, Wiederherstellung und Präsentation genuin digitalen Erbes als Teil digitaler Sammlungsprojekte thematisiert. Es wird argumentiert, dass derartige Interaktionen sowohl die Generierung neuer sozialer Werte bezüglich bestehender Artefakte als auch die Konstruktion neuen Erbes im 21. Jahrhundert beeinflussen. Durch das Einbeziehen posthumanistischer Ansätze auf digitales Erbe werden neue Grenzen zwischen kulturellem und digitalem Erbe wie auch die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen erkennbar.
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