Die Macht der Musik

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Günther Pöltner

Abstract

Musik entfaltet ihre Macht, indem sie gehört wird. Die für das Sehen charakteristische gegenständliche Distanz ist im Hören aufgehoben. Das Gehörte steht uns nicht gegenüber, sondern umgibt uns als etwas Machtvolles. Das Hören selbst ist kein Reaktionsphänomen, sondern ereignet sich als Entsprechung, was sowohl für den Komponisten als auch für die Ausführenden und die Zuhörer gilt. Musik erzeugt weder Gefühle, noch ist sie deren Ausdruck, vielmehr ergreift sie den Menschen, indem sie ihn umstimmt und so eine Welt sui generis eröffnet. Musik lässt uns kraft ihrer Intentionslosigkeit das Dass unserer Weltbezogenheit erfahren. Darin liegt ihre Macht.

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Zitationsvorschlag
Pöltner, G. (2024). Die Macht der Musik. LIMINA - Grazer Theologische Perspektiven, 7(1), 15–33. Abgerufen von https://limina-graz.eu/index.php/limina/article/view/215
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