Der Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen Anfragen an die Theologie

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Thomas Mark Németh

Abstract

Dieser Beitrag beruht auf der Antrittsvorlesung des Verfassers, gehalten an der Universität Wien am 19. Mai 2022, und befasst sich mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit der Großinvasion von 2022 und seinen religiösen Dimensionen. Der Krieg wirft nicht nur existentielle Fragen auf, sondern betrifft auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine und in Russland sowie ihr Verhältnis zueinander. Vorgestellt wird die vielfältige Religionslandschaft in der Ukraine und insbesondere die dortige Orthodoxie, die in zwei Jurisdiktionen gespalten ist. Behandelt werden die Frage nach der Rolle des Moskauer Patriarchats im Krieg sowie Äußerungen von Papst Franziskus. Grundlegende Anfragen stellen sich an die Ökumene, aber auch an die christliche Friedensethik. Bei der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit ist das Verständnis historischer Dimensionen und ideologischer Faktoren äußerst wichtig. Über Kirchengrenzen hinweg stellt sich die Herausforderung, mit der politischen Dimension umzugehen, sich nicht instrumentalisieren zu lassen und ethische Optionen zu treffen. Der wissenschaftlichen Theologie kommt dabei auch innerkirchlich eine kritische Funktion zu, während die Kirchen vom zivilgesellschaftlichen Engagement lernen können.

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Zitationsvorschlag
Németh, T. M. (2023). Der Krieg gegen die Ukraine und die Kirchen: Anfragen an die Theologie. LIMINA - Grazer Theologische Perspektiven, 6(1), 234–255. Abgerufen von https://limina-graz.eu/index.php/limina/article/view/182
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