Den eigenen Untergang erzählen, um ihn zu verhindern Die narrative Modellierung von Zukunft im Anthropozändiskurs

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Jochen Ostheimer

Abstract

Anders als die Festlegung der übrigen erdgeschichtlichen Epochen bezieht sich das Konzept des Anthropozäns auf die Gegenwart und v. a. die Zukunft. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, wie im Anthropozändiskurs als einem gesellschaftlichen Diskurs Zukunftsvorstellungen entfaltet werden. Dabei wird die These vertreten, dass erzählerische Formen im weiteren Sinn ein wichtiges Medium darstellen, um für dieses Konzept Verbreitung, Verständnis und Zustimmung zu finden. Denn Erzählungen sind ein besonders gut geeignetes Mittel, um komplexe Sachverhalte für unterschiedliche Adressatengruppen verständlich darzulegen, die Dringlichkeit eines Anliegens deutlich zu machen und zum Handeln zu motivieren. Erzählungen über das Anthropozän bilden ein Medium, mit dem die moderne Gesellschaft über die Rückwirkungen von Handlungsfolgen auf die eigene Struktur und das eigene Selbstverständnis nachdenkt. Um zu erhellen, wie Zukunftsvorstellungen narrativ modelliert werden, werden exemplarisch ein spezieller Diskurs (über den Klimawandel) sowie eine Methode (die Erstellung von Szenarien) analysiert.

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Zitationsvorschlag
Ostheimer, J. (2020). Den eigenen Untergang erzählen, um ihn zu verhindern: Die narrative Modellierung von Zukunft im Anthropozändiskurs. LIMINA - Grazer Theologische Perspektiven, 3(1), 41–61. Abgerufen von https://limina-graz.eu/index.php/limina/article/view/65
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